? aus 2 Grunden sind sie sopra seinen Augen unbrauchbar: zum einen militarisch unzuverlassig, da nur durch den Sold und nicht aufgrund von Loyalitat motiviert; zum andern politisch gefahrlich, insofern sie von ihren Kommandeuren auch gegen die Interessen ihrer jeweiligen Dienstherren eingesetzt werden konnen
– nicht per der Finanzierung fremder Hilfe, sondern con der eigenen Wehrbereitschaft der Burger, mediante ihrer mi- litarischen Tugend, sieht er das Fundament fur die Erhaltung des Gemeinwesens – die im 3. Teil des Monarca gegebene Empfehlung von Herrschaftstechniken, die den geltenden morali- schen Normen widerspricht, haben dem Werk und seinem Autor bis heute den Vorwurf des Machiavellismus eingetragen – Tauschung, Wortbruch und https://datingranking.net/it/bgclive-review/ Grausamkeit werden hier als geradezu notwendig legimitiert, wenn es darum geht, eine politische Krise abzuwenden oder zu uberwinden – jedoch nicht um der Tyrannei willen, sondern zur Herbeifuhrung besserer Zustande halt er die zeitlich begrenzte Anwendung von amoralischen Ma?nahmen fur unvermeidbar – M. beschonigt nicht das Bose, er nennt es vielmehr beim Namen und lehrt seinen zweckma?igen Gebrauch
? der Tugendsame hatte unter den Menschen keine Chance: „. denn ein Mensch, der sich durante jeder Hinsicht zum Guten bekennen will, muss zugrunde gehen, inmitten von so viel anderen, die nicht gut sind. “, Kap.15
„Einen Fursten darf es nicht kummern, der Grausamkeit bezichtigt zu werden, wenn er dadurch bei seinen Untertanen Einigkeit und Ergebenheit aufrechterhalt. “, Kap.17
„Ein kluger Herrscher kann und darf daher lolo Wort nicht halten, wenn ihm dies zum Nachteil gereicht und wenn die Grunde fortgefallen sind, die ihn veranlasst hatten, rotoplot Versprechen zu geben.“,Kap.18
– der 4. Teil der Abhandlung fuhrt als vordringliche Aufgabe des neuen Herrschers die Herstellung von po- litischen Konsens ein, die insbesondere die Gewinnung von Ansehen und Ehre oder gar Ruhm ein- schlie?t – auch dabei werden statt moralischer, zweckrationale Kategorien zugrunde gelegt
? nicht die Orientierung an Werten, sondern an den Kriterien politischer Psychologie entscheidet uber die Zustimmung, die der Furst beim Volk genie?t
– vielmehr soll er nach M. sich das wirtschaftlich aufstrebende Burgertum verpflichten, indem er es offent- lich auszeichnet und sich mit ma?voller Besteuerung begnugt – doch vor allem gilt: „Nichts verhilft einem Fursten zu so hohem Ansehen wie gro?e Unternehmungen und au?ergewohnliche Beweise seiner Tatkraft.“, Kap. 21
– „Der Furst“ muss streng mediante seinem geschichtlichen Kontext gesehen werden, denn das Traktat wurde im ausgehenden 16. Jhd verfasst – Italien war zu dieser Zeit, wie bereits erwahnt, mediante Kleinstaaten, Teilstaaten, Zwergkonigtumer, Fursten- tumer und den Kirchenstaat zerrissen – wie ebenfalls schon erwahnt, wollten sich die europaischen Gro?machte Gebiete auf Kosten der ansassi- gen verfeindeten Geschlechter einverleiben, deshalb war Machiavelli vordergrundig von dem Nationalstaatsgedanken uberzeugt; Kap.26: Aufruf zur Befreiung Italiens von den Barbaren – dies war fur seine Zeit geradezu visionar und revolutionar, denn die Realisierung eines italienischen Na- tionalstaates verwirklichte sich erst con den Jahren von 1861-1870 durch Guiseppe Garibaldi – die Abhandlung „Der Furst“ war an die Medici gerichtet, die unter anderem 3 Papste und 2 Koniginnen von Frankreich stellten; M. gestand nur diesem Geschlecht die Chance zur Verwirklichung eines italienischen Nationalstaates zu:
,,So verharrt Italien immer noch in Todesstarre und Erwartung, bis der kommt, der es von seinen Schlagen heile, (. )“
,,Seht auch, wie es durchaus bereit und geneigt ist, einem Banner zu folgen, wofern es nur Einer begriffe. ), es konnte die Fuhrung der Befreiung ubernehmen“
– M. druckt sich sehr nuchtern und unbeteiligt aus, und dies spiegelt sich zudem in denen vom Fursten verlangten Handlungsweisen, die per unserer Zeit als unmenschlich und realitatsfern er- scheinen – diese nuchterne Ausdrucksweise beruht auf den Kontext des Traktats, welches als eine Anlei- tung oder Gebrauchsanweisung zur Lebenserhaltung von Furstentumer und Staatsgebilden zu verstehen ist (es liest sich wie einen Gebrauchsanweisung fur einen Videorecorder) – Furst wurde man zu dieser Zeit per der Regel nicht aufgrund seiner Qualifikation, oder durch Wahl, sondern durch Geburt oder Gewalt – daraus muss man folgern, dass einem gro?en Teil aller Fursten wohl kaum alle notigen Fahig- keiten, wie Charisma oder Fuhrungsqualitaten, zur Erhaltung eines Furstentums per die Wiege gelegt wurden, deshalb konnten sich schlechte und crudele Fursten nur durch Lugen, Betrugen, Verraten und Bestehen halten